Geschichte der Kapellsingknaben und Mädchenkantorei
Die Anfänge des Altöttinger Singknabeninstitutes reichen bis in die Zeit der Gründung des Kollegialstiftes 1228 zurück. Schriftlich belegt ist das Institut aber erst um 1490. „Unsere einschlägigen Akten … berichten von den „Khlainen Chorschuellern“ und „Sing Bueben“ als den Angehörigen eines von lange her organisierten Institutes. Diese zum Chordienst „verordneten Schueller“ hatten volle Verpflegung und Fachunterricht (Gesang) bei dem jeweiligen Chorleiter (Schulmeister, Stifts-Kantor, Chorregent, Kapellmeister) und aktengemäß in späteren Zeiten auch Unterricht in jenen Instrumenten, zu deren Erlernung sie besondere Veranlagung und Neigung verrieten.“ 1934 waren nur noch 4 Singknaben im Dienst, so dass statt weiterer Knaben Damen als Oberstimmen eingestellt wurden.
Im Jahr 2003 sind die Altöttinger Kapellsingknaben unter der Trägerschaft des Altöttinger Marienwerks wieder ins Leben gerufen worden. Ziel ist es, stimmliche und musikalische Begabungen von Kindern zu fördern, sowie Freude am Singen und am miteinander Musizieren zu vermitteln. Alle Kinder erhalten einmal wöchentlich sowohl Chor- als auch Einzelunterricht. Vor allem der Einzelunterricht ermöglicht jedem Kind eine gründliche und fundierte Stimmbildung. Während des Stimmbruchs werden die Knaben stimmlich betreut, bis sie in den Männerchor eingegliedert werden können, der das Ensemble zum vierstimmig- gemischten Chor ergänzt.
Es singen ca. 100 Kinder und Jugendliche in den verschiedenen Ausbildungsstufen des Chores. Die Bandbreite des Repertoires umfasst eine Vielzahl von musikalischen Epochen und Stilen (Kinderlieder; Volkslieder; Werke des Barock, Klassik, Romantik und Moderne). Neben geistlichen Werken stehen zahlreiche weltliche Lieder auf dem Programm.
Neben dem Singen finden auch Freizeit‐ und gemeinschaftsbildende Aktivitäten wie zum Beispiel Chorfreizeiten oder die Teilnahme an Chortreffen statt.
2016 wurde den Altöttinger Kapellsingknaben und der Mädchenkantorei der Jugendförderpreis der Stiftung Bücher-Dieckmeyer verliehen.